In jeder Familie gibt es Geheimnisse, Unbesprochenes, Verschwiegenes. Die Mauern des Schweigens, errichtet aus Schuld, Scham und Überforderung, und das Hoffen auf Vergessen werden über die Generationen weitergegeben, bis dieses transgenerationale Schweigen gebrochen und durchbrochen wird und Licht sich seinen Weg in dunkle Seelenregionen bahnt. Das Schweigen bricht, wenn man es zur Sprache bringt. 

Dieses Buch gibt einen tiefen Einblick in die Sozialisation und die Familiengeschichte des Autors und markiert auch Epochen und Themen des vorigen Jahrhunderts von der Tuberkulose über die Euthanasie, über die Identifikation mit den Vätern der Kriegsgenerationen bis hin zu Emigration und Suizid und Ersatzkaffee und Sammelleidenschaft, Archetypen, Frischzellenkur und Depression und Hoffnung. Es befreit. Statt dem Gefängnis des Schuldgefühls die Freiheit des Lebens, statt Scham Stolz auf die Ahnenreihe, statt Sprachlosigkeit die Fähigkeit zum Erzählen. 

Das Buch liest sich vordergründig wie ein episodenhafter Familienroman, die eigentliche Faszination liegt im zu entdeckenden Wechselspiel zwischen Psychodynamik und Soziodynamik, Individuum und Gesellschaft, Innenwelt und Außenwelt. 

Herwig Oberlerchner, geboren 1964, lebt und arbeitet in Klagenfurt. Der Pädagoge, Psychiater und Psychoanalytiker verfasste viele Texte zu fachspezifischen Themen wie Sozialpsychiatrie, Psychiatrie im Nationalsozialismus oder Psychotraumatologie. Zuletzt erschien eine Psychographie über Thomas Bernhard.

Buchpräsentation im Europahaus am 10.6.2022 - 19 Uhr. 

Lesung mit Musik (Cello: Miramis Semmler-Mattitsch)

Buchpräsentation in der Buchhandlung Heyn am 8.9.2022 um 19 Uhr. Lesung mit Musik (Cello: Miramis Semmler-Mattitsch)

Erschienen im MV Memoiren-Verlag Bauschke.